Kahla glänzt im Verborgenen

Kahla aus dem Dornröschenschlaf wecken

Kahla hat großes touristisches Potenzial und schlief bisher im Dornröschenschlaf. "Doch das wird sich zukünftig ändern," versichert Bürgermeister Jan Schönfeld.


Der gebürtige Kahlaer verbrachte sein ganzes Leben in der Kleinstadt. Er wuchs hier auf, ging zur Schule und machte sein Abitur. Als „Wendekind“, wie er sich selbst bezeichnet, ging sein Plan, nach abgeschlossener Berufsausbildung das Studium zu beginnen, nicht ganz auf. Er stand vor der Wahl und entschied sich für eine Umschulung zum Heizungs- und Lüftungsbauer. Nach einigen Umwegen und einem Jahr Dienst bei der Bundeswehr, half Jan Schönfeld seinem Vater im Reisebüro aus. Die Verbindung zum Tourismus bestand schon immer. Sein Interesse an Kahla und Umgebung wuchs stetig.

Sein Vater, welcher den Vorsitz in der Gewerbegemeinschaft (Vereinigung der ganzen Händler) hatte, verabschiedete sich in den Ruhestand. „So kam es, dass ich nachgerutscht bin und bei der nächsten Stadtratssitzung als Stadtratsmitglied antrat“, erzählt Schönfeld. Die Wahl einer Fraktion für ihn passenden Fraktion fiel ihm nicht schwer, da er schon immer der Meinung war, dass eine Bundespolitik nicht mit einer Kommunalpolitik zu vermischen sei. Schönfeld entschied sich für die Freien Wähler.

Doch wie kam es schlussendlich zur Entscheidung Bürgermeister der Stadt Kahla zu werden?

„Irgendwann kam der Innere Entschluss: „Das kannst du eigentlich auch: die Aufgaben des Bürgermeisters“, sagte Schönfeld. Er hatte die innere Überzeugung, die Ihm heute zu Gute kommt. Denn seit Juni 2018 ist er im Amt und bis heute war es keine leichte Zeit. „Ich bin der Krisenbürgermeister! Erst erlitt die Stadt einen Großbrand in der Schreinerei und dann kam Corona.“ Doch aus der Krise wächst der Zusammenhalt. Der Bürgermeister liebt seinen Beruf und die Vielfalt, die ihn tagtäglich begleitet. „Es gibt keinen besseren Beruf!“, meint Jan Schönfeld.

Was in Großstädten immer belächelt wird, schätzt der Bürgermeister Kahla‘s an der Kleinstadt. „Es ist eine überschaubare Stadt, in der sich jeder kennt und wertschätzt. Sei es das „Hallo“ über den Gartenzaun oder die Nachbarschaftshilfe in Notsituationen. Man kennt sich und weiß, wo wer zu finden ist“, äußert sich Schönfeld.

Außerdem verbindet er viele Erinnerungen mit der im südlichen Saaletal gelegenen Stadt. Die Natur und das Kleinstadtleben haben es dem Bürgermeister angetan. Sein persönlicher Rückzug ist sein Garten. Aber auch der Fußball hat es ihm angetan, verrät er schmunzelnd.

Die spannende Frage ist: Was macht Kahla für Touristen so attraktiv/interessant?

Als Touristiker sieht Bürgermeister Schönfeld schon mehr Potenzial in der Stadt, als bereits besteht, antwortet er schmunzelnd. „Ein wesentlicher Vorteil ist die Lage!

Die wunderschöner Natur, Städte die um Kahla liegen, welche man innerhalb von 30 min erreichen kann. Angebote wie Wasserwandern, auf der Leuchtenburg und Wanderwege rund um Kahla machen die Kleinstadt zu einem attraktiven Fleckchen für Touristen“, so Schönfeld. Dennoch findet er, müsse man den Tourismus mehr in die Hand nehmen. Es sei schwierig, da Tourismus freiwillig ist, jemanden zu finden und die entsprechenden Kosten zu tragen.

Trotzdem geht die Stadt Kahla es an! Denn in den nächsten Jahren möchte der Bürgermeister die Stadt Stärken und Groß machen. Der Ausbau der Infrastruktur ist ein wesentliches Thema. Damit der Tourismus der Kleinstadt eine positive Entwicklung anstrebt, wurde das Markenkonzept Kahla’s neu entwickelt. Folglich möchte man die Innenstadt wieder wirtschaftlich beleben. Der Bürgermeister könne sich individuelle Läden mit handgemachten Produkten gut vorstellen.

Sicherlich wird Kahla einen Wandel erleben und Touristen werden kommen!